Der Event „Der Blick des Ohrs“ thematisiert mit unterschiedlichen Medien die vielfältigen Verbindungen von Hören und Sehen.

Das selbstverständliche Phänomen des menschlichen Hörens wird der Betrachtung durch den anderen Sinn unterworfen. Was sieht das Ohr oder wie greift es ein? Das OhrAuge in seiner Wanderbewegung über die Ichgrenze. Die Nahtstelle zwischen Innen- und Außen-Sein wird untersucht.

Der Text arbeitet mit aufgefundenen Materialien zum Thema Hören und Schauen und begibt sich auf eine Spurensuche, die von der abbildgetreuen Wiedergabe umgangssprachlicher Redeweise über das Spiel mit sprichwörtlichen Redensarten bis zur frei gestalteten poetischen Metaphorik führt.

Das Anliegen der Musik ist es, dem speziellen Verhältnis von Ohr und Auge innerhalb der abendländischen Musik nachzugehen, vor allem aber die Vielzahl der Verbindungen jener zwei so unerhört miteinander verknüpften Bereiche musikalisch in Szene zu setzen, hörbar zu machen.

Das eingeübte Zusammenspiel der Sinne wird irritiert, die Zuschauer sollten permanent der Anforderung unterliegen, 'ihre Sinne beisammen zu halten' - oder die Gewichte neu zu verteilen.

(Aus dem Programmheft)