Es geht „um räume“ – ein Sprechen
aus verschiedenen Räumen, auch ein Gestalten verschiedener
Texträume. Räume, die sich im Textfortgang entfalten, also
bewegen. Auch mit „umräumen“ hat das Textverfahren
zu tun – ein Drehen und Wenden in der Sprache, auf der Suche
nach der Möglichkeit, Zeichen für einen jeweiligen Raum zu
setzen. Auch räumen/“roden“ im Sinne von weglassen,
reduzieren - literarische Sprachen ausräumen. Bewegung in der
Sprache darstellen, verschiedene Bewegungen in verschiedenen Räumen,
die nach verschiedenen Zeitvorstellungen ablaufen: der nach vorne
gerichteten Zeit, die nach der Uhr abläuft/also dem Zeitpfeil,
und der zirkulierenden Zeit/dem Kreisen, der Wiederholung, wie sie
sich zum Beispiel in der Wiederkehr der Jahreszeiten zeigt. In den
Texten, in denen die Zeit kreist, fängt sich die Sprache an zu
musikalisieren.
(Aus der Einleitung zur Lesung Zeit/Raum/Bewegung)